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Noch ohne Wappen präsentiert sich unsere Dm 3652 während der Ausfahrt aus der Remise in Triengen.

07.06.2008






(Bild:D.Führer)

  • 08.05.1947: Übernahme durch die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), erbaut durch die Firma Condor SA, zum Preis von sFr. 22'500.-. Der Motor wurde ebenfalls durch Condor gefertigt.
  • 05.12.1962: Die Draisine verlässt die SBB-Hauptwerkstätte in Olten nach einer Hauptrevision (R3) und Einbau des Porsche- Industriemotors.
  • bis 1986: In Betrieb bei den SBB, zuletzt im Grossraum Zürich
  • April 1987: Übernahme durch D.Zumbühl und J.Tanner und Überführung nach Triengen
  • Herbst 2004: Beginn der Hauptrevision (R3) in Triengen durch H.Kaufmann, O.Wirz und D.Führer.
  • 29.10.2005: Abschluss der Revision und Einweihungsfahrt auf der Sursee­-Triengen- Bahn (ST).
  • Sommer 2008: Wappen "Triengen" und "Winikon" sowie das Logo des TEAMs 3652 wurden angebracht. Kleine Änderungen für den Betrieb mit dem Rollwagen wurden vorgenommen.
  • 22.09.2008: Zulassung für den Betrieb mit einem Rollwagen wird durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) ausgestellt.

Die Bezeichnung Dm 3652 wird folgendermassen aufgelöst:

  • D steht für Draisine
  • m steht für thermischen Antrieb (Verbrennungsmotor)
  • 3652 ist die Fahrzeugnummer, von den SBB übernommen
Spurweite1435 mm
Grösste Länge3400 mm
Grösste Breite2100 mm
Grösste Höhe2150 mm
Achsstand1850 mm
Raddurchmesser500 mm
Ladefläche: Länge
                 Breite
                 Höhe ab SOK
1300 mm
1600 mm
690 mm
Anzahl Sitzplätze8 (davon 5 für Fahrgäste)
Höchstgeschwindigkeit (Vmax)  45 km/h
Leergewicht1,5 t
Zuladung0,8 t

Anhängelasten in t
Die maximale Steigung auf der Sursee- Triengen- Bahn (ST) beträgt 17‰ (Surseer Wald).

Gang  II  III  IV
Vmax  20  30  45
Steigung in ‰    0
                         6
                        12
                        18
                        26
                        36
 
  4,5
  4,5
  4,5
  4,5
  4,5
  3,5
  4,5
  4,5
  4,5
  3,9
  2,8
  1,8
  4,5
  4,0
  2,8
  2,0
  1,2
  0,5

Das Chassis ist aus Stahl gefertigt und wird auf den Achsen mittels Blattfedern abgestützt. Der weitere Aufbau besteht aus einem Stahlgerippe, welches grösstenteils verschraubt und wird durch aufgenietetes Alublech geschlossen wird. Die Seitenwände und das Dach können als ganze Elemente demontiert werden.
Der Boden wurde aus Holz gefertigt. Über dem Antriebsbereich wurde die Sitzbank aufgebaut, je drei Plätze vorne und hinten (Rücken an Rücken), wobei diese durch eine Trennwand mit Schiebefenster aufgeteilt wird. Zusätzlich ist zur Zeit ein Gerüst im Bau, welches als Ganzes auf die Ladefläche geschraubt werden kann und zusätzlich zwei Sitzplätze und einen Tisch bietet.

Als Besonderheit besitzt die Draisine eine Hubvorrichtung mit drehbarem Teller. Dank diesem ist es möglich, die Draisine an Ort und Stelle abzudrehen, so dass grösstenteils immer Vorwärts gefahren werden kann. Dies erleichtert die Arbeit des Draisinenführers durch optimale Übersicht auf den zu befahrenden Streckenabschnitt.

Die Draisine wurde während des Abdrehens für Fotozwecke stehengelassen. Das Bild entstand anlässlich der Einweihung am 29.10.05 auf dem neuen Übergang Chommlenbach.

Die Hubvorrichtung bresteht aus dem Gestänge mit drehbarem Teller und einer Spindel, welche über ein Kardangelenk durch eine Handkurbel gedreht werden kann.
Auf dem Bild ist dieVorrichtung in halb gehobener Stellung abgelichtet.


Zum Mitführen von Rollwagen verfügt die Draisine beidseitig über eine einfache Kupplungsvorrichtung.

Der Antrieb erfolgt durch einen Porsche-Industriemotor des Typs 616/13. Dieser besitzt 4 luftgekühlte Zylinder (wobei die erwärmte Kühlabluft zum Beheizen der Kabinen verwendet werden kann) und arbeitet mit 4 Takten.

Einige Motordaten

Herstellungsjahr1962
Gewichtrund 112 kg
Nennleistung
bei 3000 U/min
40 PS
Höchstdrehzahl3100 U/min
Zündreihenfolge der Zylinder  1 - 4 - 3 - 2
Zylinderbohrung82,5 mm
Kolbenhub74 mm
Hubvolumen1,582 Liter
Kompressionsverhältnis6,5 : 1
Brennstoffvorrat (Benzin)40 Liter

Folgende Bauteile sorgen für einen zuverlässigen Betrieb des Motors (In Klammern jeweils der Hersteller):

  • Anlasser (Bosch)
  • Zündverteiler Vertex (Scintilla)
  • Zündkerzen (Bosch)
  • Vergaser (Solex)
  • Brennstoffpumpe (Deutsche Vergaser- Gesellschaft)
  • Dynamo mit Regler (beide Bosch)

Die Höchstdrehzahl ist durch einen Kurzschlussbügel im Vertex begrenzt.Der Antrieb erfolgt über ein 4-Gang-Schaltgetriebe (Hersteller: Condor) mit Wendegetriebe, welches es erlaubt, sowohl Vorwärts wie auch Rückwärts mit der Höchstgeschwindigkeit zu fahren. Die Kraftübertragung auf beide Achsen wird durch Ketten ausgeführt.
Am Kettenrad ist ein Flansch angebaut, an welchem die flexible Welle für die Drehzahlübertragung auf den Geschwindigkeitsanzeiger (EFAP, Typ F509, 0 bis 50 km/h) angezeigt. Hier ist ebenfalls ein Kilometerzähler eingebaut (Wurde anlässlich der Revision per 29.10.2006 auf 0 zurückgestellt).

Die Bremsanlage besteht (nebst Motorbremse) aus der Handhebelbremse und der Fusspedalbremse, welche über ein Gestänge auf drei Bremstrommeln wirken (Radscheiben vorne links und beide hinten).

Die elektrischen Apparate werden von einer 12-Volt-Batterie (bzw. je nach Betrieb natürlich über den Motordynamo) gespiesen. Es sind alle nötigen Lampen (zwei Scheinwerfergehäuse aussen, je eine Schlusslampe, zwei Kabinenlampen, eine Instrumentenbrettlampe sowie eine Fahrplanhalterlampe), ein Fensterheizdraht (Frontscheibe) sowie alle weiteren nötigen elektrischen Instrumente entsprechend verschaltet. Die gesamte Verkabelung wurde anlässlich der Revision 3 per 29.10.2005 erneuert.